Am 31. August 2024, also wie immer am letzten Samstag im August, fand die vom Jagdverein Kreis Wetzlar 1875 e. V. ins Leben gerufene und ausgerichtete Schelderwald VSwP/VFsP zum 12. Mal statt. Den Namen hat die Prüfung bekommen, da die Fährten im zum Forstamt Herborn gehörenden Schelderwald gelegt werden. Der Schelderwald beheimatet neben einem guten Reh- und Schwarzwildvorkommen auch Rotwild und einen kleinen Bestand an Muffelwild. Somit sind die Ansprüche bzgl. Verleitungen immer entsprechend hoch. Auch die sonstigen Bedingungen – Laub- und Nadelwald sowie ein hoher Anteil von Dickungen, Buchenrauschen, Farn, Brombeeren etc. sorgen für eine hohe Herausforderung an die antretenden Gespanne.
Dieses Jahr stellten sich vier Gespanne der Herausforderung: Zwei Führer hatten sich mit Ihren Hunden (ein Deutsch Drahthaar und ein Rauhaarteckel) für die 20 Stunden Schweißfährte gemeldet, ein Führer mit seiner Brandlbracke für die 20 Stunden Fährtenschuh-Fährte und ein Führer mit seinem Deutsch Langhaar für die 40 Stunden Schweißfährte.
Um 7:30 Uhr war Treffen – zunächst wurden die Impfpässe, Jagdscheine, Chipnummern etc. kontrolliert. Danach wurden die Fährten verlost. Von den anwesenden Bläsern wurde Begrüßung und Aufbruch zur Jagd geblasen. Dieses Brauchtum ist immer wieder ein Erlebnis und es ist schön, dass es so gepflegt wird. An dieser Stelle ein kräftiges Dankeschön an die Jagdhornbläser. Neben Matthias Plefka, der neben der Prüfungsleitung auch der Obmann der Richtergruppe war, standen zudem mit Helge Haubach und Willi Petersik wieder erfahrene Richter zur Verfügung.
Nach dem Verlosen der Fährten ging es um 8:20 Uhr mit der ersten Arbeit – der 40 Stunden Schweißfährte – los. Am Ende des Tages konnten sich alle vier angetretenen Gespanne über eine bestandenen VSwP bzw. VFsP freuen.
Auf der 20 Stunden Schweißfährte wurden folgende Ergebnisse erzielt:
Frederic Schlosser mit seiner Rauhaarteckelhündin Bonnie v. Budenbacher Bau: SW III
Jan Lohl mit seinem Deutsch Drahthaarrüden Zisko v. Kloster Beselich: SW I
Auf der 20 Stunden Fährtenschuhprüfung:
Simon Frank mit seinem Brandlbrackenrüden Aiko v. d. Lobscheider Höhe: FS II
Auf der 40 Stunden Schweißfährte:
Dr. Holger Meyer mit seiner Deutsch Langhaarhündin Kinga vom Eulenspiegel: SW II
Für die Führer Jan Lohl, Dr. Holger Meyer und Simon Frank gab es die jeweiligen Wanderpreise. Grundsätzlich kann jeder stolz sein, der diese anspruchsvolle Prüfung – und das ist die Schelderwald in jedem Fall – besteht.
Matthias Plefka bedankte sich in seiner Rede bei der Preisübergabe bei allen Führern, die sich den Mühen der Ausbildung und der Herausforderung der Prüfung stellen. Er hob das diesjährige Ergebnis hervor, denn noch nie haben bei der Schelderwald-Prüfung alle Gespanne die Prüfung bestanden. Sein besonderer Dank galt Anne Reinhard (Revierförsterin im Forstamt Herborn) und Wolfgang Pohl (Revierförster im Forstamt Herborn a. D.) für die Bereitstellung der Reviere und ihre Hilfe beim Fährtenlegen sowie als Wildträger am Prüfungstag. Ohne diese seit Jahren engagierten Helfer und Unterstützer wäre diese Prüfung nicht möglich. Und last but not least bedankte er sich bei den Verbandsrichtern, die wieder ihre Freizeit geopfert haben, um bei der Schelderwald zu richten.
Die Organisation und Durchführung der Prüfung durch Prüfungsleiter Matthias Plefka war wieder hervorragend. Matthias Plefka ist nicht nur engagierter Hundeführer, sondern er
weiß aus jahrelanger Erfahrung auf unzähligen Nachsuchen genau, worauf es in der Praxis ankommt. Entsprechend anspruchsvoll und praxisorientiert werden auch die Fährten gelegt. Einen ‚Spaziergang‘ durch einen Hochwald gibt es bei ihm nicht. Die Schelderwaldprüfung ist somit ein echter Anspruch an die Gespanne und ein guter Gradmesser für die Praxis. An dieser Stelle nochmals ein kräftiges Dankeschön an Matthias, die Prüfer, das Forstamt und alle Helfer für die wieder einmal gelungene Ausrichtung der VSwP/VFsP Schelderwald vom Jagdverein Kreis Wetzlar von 1875 e.V..
Thomas Leckebusch
Ausschussvorsitzender Jagdgebrauchshundewesen