„Kann keiner mehr die Fährte finden,
dann soll der Schweißhund sie bewinden.
Mit tiefer Nase zieht er voran,
durch Felder, Wiesen, dunkle Tann.
Im Berg sucht er, im tiefen Grund,
was wär der Waidmann ohne Hund!“
Frei nach diesem Motto stellten sich sechs Hundeführer aus dem diesjährigen Abrichte- und Hundeführerlehrgang der Aufgabe, ihre vierbeinigen Jagdhelfer auf der „roten Fährte“ einzuarbeiten. Die Gruppe bestand aus zwei Kleinen Münsterländern, einer Steirischen Rauhhaarbracke, zwei Deutschen Wachtelhunden und einem Magyar Vizsla.
Unter der Leitung von Michael Becker traf man sich ab Mitte Mai im 14-tägigen Rhythmus in Wetzlar, um die Hunde bestmöglich auf ihre zukünftige Arbeit vorzubereiten. Immer mit dabei war auch Christa Knabe, ebenfalls eine sehr erfahrene Hundeführerin, die uns neben Michael allerlei Tipps und gute Worte mit auf den Weg gab.
Wie viele Meter Schweißfährte Michael für die Teilnehmer gelegt hat, bleibt wahrscheinlich sein Geheimnis, sicher ist aber, es waren viele. Bei jedem Termin wurden die Fährten länger, der Schwierigkeitsgrad höher. Und die Hunde zeigten an jedem Übungstag, was in ihnen steckte.
Aber nicht nur die praktische Arbeit wurde den Hundeführern vermittelt. Gemeinsam wurde der Film „Die Ausbildung des Gebrauchshundes zum Verweisen bei der Schweißarbeit“ von Hans-Joachim Borngräber im Vereinsheim angeschaut.
Dank der guten Vorbereitung konnten vier Hunde die Brauchbarkeit für die Nachsuche auf Schalenwild erlangen. Die beiden verbleibenden Hunde werden im nächsten Jahr zur Prüfung antreten.
Am 15. Oktober fand ein kleiner gruppeninterner Abschluss am Vereinsheim des Jagdvereins Kreis Wetzlar statt. Aber auch hier hatten Michael und Christa noch ein paar Tipps für die Teilnehmer parat. Zunächst ging es in einem kurzen praktischen Teil um das Finden des Anschusses. Danach wurde ein Film über die Arbeit mit dem Fährtenschuh, ebenfalls von H.-J. Borngräber angeschaut, ehe es zum gemütlichen Teil bei Wurst, Brot und Zwiebelkuchen ging.
Alle Teilnehmer sind sich sicher, dass im kommenden Jahr die regelmäßige Arbeit in dieser sehr harmonischen Gruppe fehlen wird.
Der Jagdverein Kreis Wetzlar von 1875 e. V. kann stolz auf so engagierte und fachlich kompetente Mitglieder sein, die viel Freizeit opfern um Andere weiterzubilden. Ebenfalls gilt der Dank an Björn Theiß für die Bereitstellung des Übungsrevieres.
Für die „Arbeitsgruppe Schweißarbeit“
Anja Immel &
Thomas Leckebusch
Ausschussvorsitzender Jagdgebrauchshundewesen